ZEITSTRAHL

 

Seit Anbeginn der menschlichen Geschichte werden Drogen gezielt gebraucht und kulturell eingebunden. Drogen waren durch alle Zeit hindurch wichtige Faktoren des Lebens und der Kultur. Die Drogeneinnahme gilt als ein kontinuierliches, menschliches Bedürfnis.

 

Anwendungsbereiche waren unter anderem:

 

– Genuss und Lust (Hedonismus)

– Spiritualität und Religion

– Heilkunst, medizinische Nutzung

– gezielte Einstellung von Körper und Geist für Leistung, Entspannung und Lebensbewältigung

 

 

Bis zum Ende des Mittelalters geschieht Drogeneinnahme weitgehend eingebettet in Rituale, feste Regel und Abläufe. Sie ist ein selbstverständlicher Bestandteil innerhalb statischer und fest gefügter Gesellschaften.

 

Neben dem spirituellen Drogengebrauch gab es auch hedonistische Nutzung (Feierlichkeiten) und gezielte Einstellung (längeres Wachsein auf der Jagd).

 

 

Funde von Mohnkapseln aus dieser Zeit (z.B. Pfahlbaukulturen am Bodensee) belegen die frühe Nutzung des Mohns in Europa. Diese war bei allen frühen Hochkulturen verbreitet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1250 v. Chr.: Unter Moses Auszug des Volkes Israel aus Ägypten

 

 

 

 

 

480 v. Chr.: Siddharta Gautama, Begründer des Buddhismus

 

 

 

um 30: Jesus, Begründer des Christentums

 

 

 

Neros (37 – 68 v. Chr.) sein Leibarzt stellt ein Alexipharmaka auf der Basis von Mohn, für den Kaiser her

Titus stirbt 81 n. Chr. an einer Überdosis Opium

Hadrian 76 – 138 n. Chr. sucht Trost im Opiumkonsum wegen des Todes seines Sohnes

Marc Aurel 121-180 gebraucht ebenfalls diese Droge

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  1. 1450: Buchdruck

ermöglicht schnellere Informationsverbreitung

und dadurch auch intensivere Diskussion

und Auseinandersetzung

über gesellschaftliche Probleme

und damit auch die stärkere Wahrnehmung dieser

 

 

1438 – 1533: Inkareich in Peru,

ab 1492 durch spanische Eroberung zerstört

 

 

 

 

 

 

16.Jhd.: Beginn der „Neuzeit“:

Der Frühkapitalismus entsteht.

Die alten, fest gefügten Gesellschafts- und Sozialstrukturen

der mittelalterlichen Stände- und Feudalgesellschaft zerbrechen.

1517 Reformation

Es geschehen massive, religiöse Umwälzungen.

 

16.Jhd.: Im „Jahrhundert der Trunksucht“ kommt es zu einer weiten Verbreitung hochprozentiger Alkoholik. Es treten soziale und gesundheitliche Schäden durch unsachgemäßen Drogengebrauch in großem Umfang auf.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

17./18. Jhd.: Zeitepoche des Barocks:

 Diesseitsfreude, Genuss, Lebensfreuden werden intensiv bejaht.

 

 

 

 

 

 

 

 

Verfolgung von Kaffeeliebhabern erfolgt bis in die Privaträume hinein. Eine Sonderpolizei, die sogenannten „Kaffeeschnüffler“, wird eingesetzt.

 

1775: In Deutschland wird das letzte Todesurteil an einer „Hexe“ vollstreckt.

 

1789: Sturm auf die Bastille

Beginn der Französischen Revolution

 

 

 

 

 

1848: demokratische Revolutionen in Europa

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1914 – 1918: 1. Weltkrieg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1989: demokratischer Wandel in Osteuropa