Subversive Drogengeschichte im Ostblock

Hinter dem „Eisernen Vorhang“ blühten subversive Blumen

Die ‚Hippies‘ sind insbesondere im US-amerikanischen Raum bekannt. Doch auch jenseits des Eisernen Vorhangs – im Ostblock – gab es eine subversive Drogenkultur. 

Die Zeit der bleiernen Diktatur prägte mehrere Generationen, die hinter dem „Eisernen Vorhang“ gefangen gehalten wurden. Doch trotz Repression suchten immer wieder Menschen nach Freiräumen, kultureller Eigenständigkeit und innerer Freiheit. Psychoaktive Erfahrungen waren dabei durchaus beteiligt.

Diese Zusammenstellung von psychoaktiv inspirierten Biografien will zeigen, dass das Dasein vor und nach dem Mauerfall deutlich bunter war, als Viele meinen. Außerdem belegt sie, dass psychoaktive Inspiration auch durch eiserne Vorhänge und bewaffneten Mauern nicht aufgehalten werden kann.

Der sowjetische Beatnik Wenedikt Jerofejew

Die alkoholgetränkte Realität des russischen Alltages schlug sich in der Literatur nieder. Den Klassiker der Wodka-Literatur schuf Wenedikt Jerofejew mit seinem Werk „Die Reise nach Petuschki“.  Jerofejew wurde 1938 in Kirowsk (UdSSR) geboren. Man könnte ihn gern als einen russischen Bukowski oder als einen Beatnik der Sowjetunion bezeichnen. Ende der 1960er Jahre schrieb er in Moskau das Underground-Poem[1] „Die Reise nach Petuschki“. Darin macht sich der Trinker Wenedikt im Vorortzug nach Petuschki auf den Weg, um das Ziel seiner Träume zu erreichen. Unterwegs fließt der Alkohol in Strömen. Wenedikt verliert sich zunehmend in tiefsinnig-absurden Selbstgesprächen.

„Als ich auf dem Sawelowskij-Bahnhof ausstieg, habe ich mir für den Anfang ein Glas Subrowka genehmigt, da ich aus Erfahrung weiß, dass als morgendlicher Dekokt noch nichts Besseres erfunden wurde. Also, ein Glas Subrowka. Und dann, auf der Kaljajewskajastrasse, ein weiteres Glas, allerdings Korianderschnaps. Ein Bekannter von mir behauptet, dass Korianderschnaps eine inhumane Wirkung auf den Menschen hat, das heißt, indem er die Glieder schwächt, schwächt er die Seele. Bei mir trat aus irgendeinem Grund genau das Gegenteil ein, das heißt, die Seele erstarkte im höchsten Grade, während die Glieder schwach wurden. Aber ich gebe zu, dass auch das inhuman ist. Deshalb goss ich eben da, auf der Kaljajewskajastrasse, zwei Krüge Shiguli-Bier nach und einen kräftigen Schluck Alb-de-dessert aus der Flasche.“[2]

„Die Reise nach Petuschki“ wurde zu einem Gleichnis für die im Delirium herumtorkelnde poststalinistische Gesellschaft. Gleichzeitig beschrieb Jerofejew bei allem ironischen Sarkasmus auch das Innenleben einer alkoholgetränkten Drogenkultur und gibt Einblicke in eine befremdliche und gleichzeitig auch vertraute Welt, die so oder ähnlich fast überall existieren könnte.

In Russland wurde das Buch über illegale Kanäle verbreitet. Erstmals offiziell wurde es 1973 in Israel veröffentlicht. Auf dem Gebiert der DDR war es legal erst nach 1989 zugänglich. Inzwischen liegen Übersetzungen in verschiedene Sprachen und Bearbeitungen zu Hörspiel oder Theaterstück vor.

Der literarische Magier Michail Bulgakow

 „Margaritas Herz tat einen harten Schlag, so dass sie nicht sofort nach dem Döschen greifen konnte. Sie bezwang sich jedoch, öffnete es und erblickte eine fettige gelbliche Creme, die nach Sumpfschlamm zu riechen schien. Mit der Fingerspitze strich sie sich etwas davon auf die Hand, wodurch der Geruch nach Wald und Sumpfpflanzen noch stärker wurde, dann verrieb sie sie auf Stirn und Wangen. Die Creme trug sich leicht auf und schien sofort einzuziehen. Nach einigen Reibungen blickte Margarita in den Spiegel und ließ die Dose auf das Uhrglas fallen, das sich mit Rissen überzog. Sie schloss die Augen, blickte nochmals hin und brach in stürmisches Gelächter aus.“[3]

Ein weiteres Meisterwerk russischer Literatur mit geradezu psychedelischer Qualität stellt der Roman „Der Meister und Margarita“ von Michail Bulgakow dar. Die Schweizer Wochenzeitung „Die Weltwoche“ pries den Roman mit den Worten: „Dieses Buch ist wie ein Rausch“[4] an. In „Der Meister und Margarita“ verbindet Bulgakow mehrere Zeit- und Handlungsläufe zu einer phantasievollen, übersinnlichen und surrealen Gesamterzählung. Beißende Kritik an Kunst und Alltag einer deformierten Gesellschaftsordnung paart sich mit philosophischer Anspielung. Bulgakow lädt ein, Realität auf verschiedenen Ebenen wahrzunehmen. Gerade die mythische Dimension des Romans verleiht ihm bleibende Tiefgründigkeit. Mysteriöse Gestalten machen mit ihrem Treiben das Moskau von 1930 verrückt. Margarita, die nur daran denkt, den verschwundenen Meister wiederzufinden, wird zu einem geheimnisvollen Mitternachtsball eingeladen. Von einer Hexe bekommt sie die legendäre Flugsalbe gemischt. Beachtlich, wie Bulgakow die Wirkung der psychoaktiven Creme beschreibt. Der Roman entstand während der stalinistischen Diktatur. Er konnte erst nach dem Tod des Schriftstellers veröffentlicht werden.

Einige Jahre vor „Der Meister und Margarita“ veröffentlichte Bulgakow in Moskau seine Erzählung „Morphium“. Darin beschrieb er in Form einer fiktiven Krankengeschichte den Verlauf einer Opiatabhängigkeit. Die Geschichte endet tragisch. Der Arzt Dr. med. Sergej Poljakow, der mit Morphium und Kokain in Kontakt kommt, nimmt sich am Ende das Leben. Die Erzählung spiegelt Bulgakows eigene Drogenerfahrungen wider.

Der Sänger Wladimir Semjonowitsch Wyssozki

Für Wyssozki

Lieder heulen

wie der Nordwind um Ohr & Herz

klagen zwischen Wodka und Morphinen

die Schwermut aus allen Sternen

bringen die Worte des Vaters den du nie gekannt

tragen das Flüstern der Mütter das wie Raunen verhallt

schlüpfen durch Schloss und Riegel hindurch

und narren die unsichtbaren Lauscher

und du wippst mit deiner Schulter

pfeifst leis‘ die Melodei

und du vergisst dein Frösteln

und spürst

der Frühling wird kommen

~ Michael Kleim

Semjonowitsch Wyssozki gehörte zu den beliebtesten Künstlern des Landes. Der „Spiegel“ schrieb 1980 über diesen Sänger:

Seine Lieder und Balladen […] griffen mitten hinein ins tägliche Leben des Sowjetbürgers. Sie berichteten von Lager und Liebe, verspotteten Bürokraten und Sportrabauken, nichts war sicher vor des Sängers Fluch. Die Verse waren oft tragikomisch, oft traurig, ausweglos, eben russisch.“[5]

Er thematisierte, was sonst Tabu war: Korruption, Gewalt, Alkohol, Scheitern.

„Was Wyssozki in endlosen wodkageschwängerten Stunden vor Kollegen und Freunden nach dem Ende der Vorstellung vorsang, bei sich zu Hause oder bei Bekannten, seltener in öffentlichen Konzerten […]  das fand millionenfach, aber etwas außerhalb der Legalität Verbreitung über „Magnitisdat“, jenen „magnetischen Selbstverlag“, der als Kassette Gegenstück des literarischen „Samisdat“ wurde.“[6]

Wyssozki konsumierte nicht allein hemmungslos den traditionellen Wodka. Ebenso intensiv gebrauchte er auch Opiate. Diesen Umstand versuchte der sowjetische Geheimdienst KGB zu nutzen, um den Sänger unter Druck zu setzen. Die Dramatik des Geschehens schildert der 2011 erschienene Film „Wyssozki – Danke, für mein Leben“[7], dessen Drehbuch der Sohn des Sängers, Nikita Wyssozki geschrieben hat.

„Halt, rauchen wir erst eine,

oder besser: gehn wir rasch einen heben.

Trinken wir darauf, dass es in Rußland

keine Gefängnisse mehr geben soll,

dass in Rußland keine Lager mehr stehn.“[8]

Wladimir Wyssozki

Soviet Hippies

Als 1968 weltweit Menschen gegen Krieg, Rassismus und staatliche Bevormundung protestierten, drangen die Ideen von Flower Power bis in die Sowjetunion vor. Auch hier wurde die Kleidung bunter, die Haare länger. Spiritualität gewann neu an Bedeutung. Sehnsucht nach Lebendigkeit und Freiheit erfasste auch Teile der Jugend in der UdSSR.

Eine Dokumentation der estnischen Filmemacherin Terje Toomistu beleuchtet die vielschichtige Szene. Der Film „Soviet Hippies“[9] ist der Bewegung „Sistema“ gewidmet, in der sich Aussteiger und Künstler, Tramper und Anarchisten sammelten. Pazifismus und Gewaltfreiheit spielten eine große Rolle. Spirituell wurden auf alte russisch-orthodoxe Traditionen, wie die „Jurodiwy“ zurückgegriffen. Diese heiligen Narren lebten außerhalb der Zivilisation und stellten mit ihrer Lebensweise die Normen der Gesellschaft in Frage. Auch Meditation, Yoga und östliche Spiritualität gewannen an Bedeutung. Musik war ein wesentliches Bindeglied. Man traf sich privat in Häusern und Gärten, auf Sommercamps, in Clubs oder auf selbst organisierten Festivals. Die rebellische Bewegung

„schweißte die Begierde nach Musik, New Age Philosophie, psychedelischen Drogen und exzentrischen Verhaltensweisen zusammen und drückt sich bis heute in dem Wunsch nach Liebe, Festen und Tanz aus.“[10]

Gebrauch von Haschisch, Marihuana und LSD war Teil der selbstgewählten Lebenskultur. Der Staat reagierte aggressiv. Sowohl der Pazifismus, die kosmopolitische Haltung, die gelebte Spiritualität als auch der Drogengebrauch standen den offiziell proklamierten Werten entgegen. Das Hanf Journal schrieb auf seiner Website:

„Soviet Hippies zeigt die bewusst gewählte Lebensweise der langhaarigen Aussteiger, die nach dem Wechsel in ein ungezwungenes Dasein vom russischen Regime mehr als nur misstrauisch beäugt wurden. Der KGB kümmerte sich ab dem 01. Juni 1971 um die aufrührerischen Genossen, die vom Geheimdienst als vom Westen vergiftet und aufgrund ihrer Art zu leben als eine moralische Gefahr für das geregelte soziale Zusammenleben betrachtet wurden. Verhaftungen Tausender Soviet Hippies waren die Folge der Angst der Kommunisten vor dem Einfluss einer friedlichen Menschenmenge, die Liebe, Freiheit und Frieden verbreitete. […] Dass natürlich auch Drogen wie Cannabis und LSD zu dem allgemeinen Erfahrungsschatz sowjetischer Hippies gehört, wird in Terje Toomistus Dokumentation Soviet Hippies selbstverständlich nicht unter den Tisch gekehrt.“ [11]

Neben Haft konnte die Soviet Hippies die Einberufung zur Roten Armee oder die Zwangseinweisung in die Psychiatrie treffen.

Die schwarze Ikone Alina Wituchnowskaja

„DIE WELT MIT WOLFESAUGEN SEHEN,

mit Todesblick, Ameisensicht.

In tausend Scherben aufzugehen

zwischen dem Sein und seinem Nicht:”

Alina Wituchnowskaja[12]

Die 1973 geborene Moskauer Journalistin und Schriftstellerin Alina Wituchnowskaja gilt als schwarze Ikone einer desillusionierten, radikalisierten Generation. Mit einer provokanten, anspruchsvollen Sprachakrobatik bringt sie die Lebenslügen der Putinschen Gesellschaft auf eigene künstlerische, ästhetische Weise an die Öffentlichkeit. Verstörend wirken ihre gezielten Tabubrüche, wenn sie sich faschistischer Ästhetik bedient oder nationalsozialistische Bezüge herstellt.

Alina Wituchnowskaja geißelt mit schonungslosen Bildern die Realität voller Denunziantentum, Korruption und neuer Willkür. In verschiedenen Artikeln über die Moskauer Drogenszene kritisierte sie deutlich das Vorgehen der Sicherheitsorgane, den Drogenkrieg dafür zu benutzen, um Spitzelsystem und Machtmissbrauch ungehindert auszubauen. Sich selbst versteht Alina Wituchnowskaja dabei nur als kritische Beobachterin. Die TAZ zitierte die Künstlerin im Mai 1996:

„Wenn ich die heutige Situation mit der vor zwei Jahren vergleiche, bin ich überzeugt, dass die Faktoren, welche die heutige Drogenszene schlimmer machen, politische sind. Denn obwohl die Polizei „Krieg“ gegen die Drogen führt, obwohl immer mehr kleine Händler und Gelegenheitskonsumenten im Gefängnis landen (wo der psychologische und körperliche Schaden, der ihnen dort zugefügt wird, den durch Drogen oft weit hinter sich lässt), obwohl die Zahl der Informanten höher ist als die Zahl der potentiellen Opfer, trotz allem ist die Qualität der Drogen schlecht wie nie. […] Drogen sind zu einem Kontrollinstrument geworden, einer Form von Regierung. […]  Das System in Russland hat sich nie geändert, es wurde, als es nötig wurde, nur in sein Gegenteil verkehrt. […] Und die erste Generation, die in Freiheit erwachsen wurde, schafft sich einen Totalitarismus mit ihren eigenen Händen, einen Totalitarismus, der sich aus Verrat und Informantentum speist. Ein neuer Gulag ist entstanden mit Millionen Gefangenen. Die „stumme Generation“ wird nie fragen: Warum? Die stumme Generation wird nur die Aussageprotokolle unterschreiben und ihr Leben zwischen Parties und Polizei wieder aufnehmen.“[13]

Zwischen 1994 und 1998 wurde Alina Wituchnowskaja mehrfach inhaftiert und verbrachte anderthalb Jahre im berüchtigten Moskauer Butyrka-Gefängnis. Ihr wurde nun selbst Drogenhandel vorgeworfen. Der Geheimdienst versuchte, von ihr Informationen zu Drogengebrauch von Kindern berühmter Eltern zu erfahren, um kompromittierendes Material für die politische Auseinandersetzung zu sammeln. Sie lehnte eine Zusammenarbeit ab.

Unabhängige Beobachter belegten die inneren Widersprüche im juristischen Verfahren. Belastungszeugen nahmen ihre Aussagen regelmäßig zurück. Dennoch wurde der Prozess immer wieder in die Länge gezogen, bis Alina Wituchnowskaja endlich auf Druck des russischen PEN-Clubs und internationaler Reaktionen freikommt. Nach ihrer Haftentlassung wurde die Schriftstellerin mehrfach Opfer gewalttätiger Übergriffe.

Der psychedelische Psychologe aus der CSSR: Stanislav Grof[14]

Stanislav Grof wurde im Jahr 1931 in Prag geboren. Er ist Mediziner, Psychiater, Psychoanalytiker und Philosoph, der sein Wirken der Erforschung außergewöhnlicher Wahrnehmungs- und Bewusstseinszustände widmet. Stanislav Grof ist einer der Begründer und führenden Theoretiker der transpersonalen Psychologie.

Zunächst führte er seine wissenschaftlichen Arbeiten am psychiatrischen Forschungszentrum in Prag durch. Stanislav Grof untersuchte die Wirkung psychedelischer Substanzen, unter anderem von LSD. Dabei nahm er auch Selbstversuche vor. Diese Erfahrungen änderten nicht nur seine grundlegende Sicht auf die Welt, sondern prägten ebenso seine weiteren psychologischen Forschungen. Religiöse und spirituelle Aspekte gewannen an Bedeutung.

1967 verließ Stanislav Grof, noch rechtzeitig vor der Niederschlagung des Prager Frühlings, die CSSR. In den USA führte er seine Forschungen weiter. Nach dem Verbot, LSD wissenschaftlich einzusetzen, entwickelte Grof die Methode des „holotropen Atmens“.[15]

2007 erhielt er für sein Lebenswerk den Preis „Vision 97“ der Dagmar-und-Vaclav-Havel-Stiftung. Stanislav Grof setzt sich für ein Ende der Drogenverbotspolitik ein. Er unterstützt die Forderung, dass psychedelische Substanzen entkriminalisiert und ungehindert wieder für wissenschaftliche Forschung zugänglich gemacht werden.

Der DMT-Pionier aus Ungarn: Stephen Szára[16]

Stephen Szára erblickte 1923 in Ungarn das Licht der Welt. In Budapest war er in den 1950er Jahren als Leiter der biochemischen Abteilung des Zentralen Neurologisch-Psychiatrischen Institutes tätig. Durch verschiedene Schriften, unter anderem von Albert Hofmann und Aldous Huxley, wurde er auf die Wirkung psychedelischer Substanzen aufmerksam. Um eigene Forschungen zu betreiben, bestellte Szára bei der Pharmafirma Sandoz in der Schweiz LSD. Der Konzern lehnte es jedoch ab, diese hochpotente psychoaktive Substanz in das Ostblockland zu liefern. Weit entfernt, sich davon entmutigen zu lassen, konzentrierte Stephen Szára seine Untersuchungen nun auf das damals noch weitgehend unerforschte DMT. Es handelt sich hierbei um Dimethyltryptamin, ein stark wirksames Psychedelikum. DMT-haltige Pflanzen sind unter anderem Bestandteil des Ritualtrankes Ayahuasca, der im Amazonasgebiet traditionell schamanisch genutzt wird.

Stephen Szára und seinen Mitarbeitenden gelang es 1955, DMT im Labor herzustellen. In einer Reihe von Selbstversuchen konnte er die psychoaktive Kraft dieser Substanz nachweisen.

Inzwischen spitzte sich die politische Lage in seiner Heimat zu. Ein Aufstand gegen die stalinistische Regierung im Herbst 1956 wurde mit Hilfe des sowjetischen Militärs brutal niedergeschlagen. Stephen Szára sah für sich und seine Forschungen in Ungarn keine Zukunft mehr. Er wagte die gefährliche Flucht und verließ sein Land. Via Wien und Berlin kam er 1957 in die USA. Hier konnte er am NIMH (National Institute of Mental Health) seine Arbeiten fortführen. Im Rahmen seiner Forschungen nahm er weitere Selbstversuche vor. Später wurde er Leiter der biomedizinischen Abteilung vom NIDA (National Institute on Drug Abuse).

Stephen Szára sind grundlegende Erkenntnisse über DMT, seine Wirkungsmechanismen und potentielle therapeutische Nutzbarkeit zu verdanken, auf die alle weiteren Forschungen aufbauen konnten.

Der polnische Streiter für medizinisches Cannabis Tomasz Kalita

Die repressive Situation in Polen betrifft auch viele Patienten, denen dadurch notwendige Medizin verwehrt wird. Einer davon war Tomasz Kalita. Er erkrankte an einem Gehirntumor. Der in dem Bündnis der Demokratischen Linken engagierte Politiker fand aus eigener Betroffenheit nun ein neues, wichtiges Thema: Cannabis als Medizin. Er ging an die Öffentlichkeit, organisierte Demonstrationen, sprach mit Politikern. Erst blies ihm von national-konservativer Seite kalter Wind ins Gesicht. Doch dann öffneten sich auch einige der politischen Gegner für seine Argumentation. Tomasz Kalita starb am 16. Januar 2017 an seinem Krebsleiden.

„Am 22. Juni (2017) hat das polnische Parlament die Entscheidung getroffen, medizinisches Marihuana in Apotheken des Landes für Kranke legal verfügbar zu machen. Seit dem 01.11.2017 ist das Recht auf Medizinalhanf in Polen nun Realität.“[17]

 

Quellen

[1] Poem ist die Selbstbezeichnung des Autors für sein Werk.

[2] Jerofejew (2003), S. 9.

[3] Bulgakow (2007), S. 289.

[4] „Der Meister und Margarita“: vlbtix.de, URL: https://www.vlbtix.de/user/search/Title.aspx?pr=9783630620930 [02.12.2019].

[5] „Des Sängers Fluch“ (1980, 04. August): SPIEGEL ONLINE, URL: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14319426.html [29.07.2019].

[6] [6] „Des Sängers Fluch“ (1980, 04. August): SPIEGEL ONLINE, URL: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14319426.html [29.07.2019].

[7] Buslow, Pjotr (2011): Wyssozki- Danke, für mein Leben. Russland.

[8] Wysockij (2000), S. 11.

[9] Laanejärv, Maria (2017): soviethippies.com, URL:http://www.soviethippies.com/ [22.07.2019].

[10] „Soviet Hippies auf ARTE“ (2017): Hanf Journal, URL.: https://hanfjournal.de/2017/11/09/soviet-hippies-auf-arte/ [22.07.2019].

[11] „Soviet Hippies auf ARTE“ (2017): Hanf Journal, URL.: https://hanfjournal.de/2017/11/09/soviet-hippies-auf-arte/ [22.07.2019].

[12] Vituchnowskaja (2002), S. 7.

[13] Wituknowskaja, Alina (1996, 29. Mai): TAZ, URL: https://taz.de/!1455211/ [30.07.2019].

[14] „Biography“ (2019, 17. Januar): Stan Grof, URL: http://www.stanislavgrof.com/ [22.07.2019].

[15] Walch, Sylvester Dr.: walchnet, URL: https://www.walchnet.de/glossar-holotropes-atmen/stanislav-grof/ [22.07.2019].

[16] Berger 2017, S. 154-159.

[17] Recht auf Medizinalhanf in Polen (2017, 3. November): Hanf Journal, URL: https://hanfjournal.de/2017/11/03/recht-auf-medizinalhanf-in-polen/ [22.07.2019].